Arbeitsgruppe Naturschutz

 (AGN)

Was wir machen

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Was ist die AGN?

Die Mitglieder vereint die Begeisterung an praktischer Arbeit im Naturschutz. Wir führen Bestandsaufnahmen und Bewertung naturkundlich wertvoller Gebiete in der Region durch, pflegen naturschutzwürdige Flächen und organisieren Exkursionen. Die Projekte finden meist auf eigenen Flächen statt.

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Was pflegen wir?

Verschiedene Biotope rund um das Schönbergmassiv und im nördlichen Mooswald. Dadurch fördern wir Arten wie zum Beispiel die Gelbbauchunke und erhalten spezielle Lebensräume wie Trockenrasen, Streuobstwiesen oder Waldsäume. Die Pflegemaßnahmen werden mit eigenen Geräten durchgeführt und mit Geldern aus Naturschutzprogrammen finanziert.

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Mitmachen

Wer Lust hat im Naturschutz aktiv zu werden und Erfahrungen in der Pflege von Biotopen oder der Leitung von Naturschutzprojekten zu sammeln ist bei uns herzlich eingeladen! Neue Ideen und Gesichter sind jederzeit willkommen.
Bei Interesse gerne eine E-Mail schrieben: info@agn-freiburg.de

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Hintergrund

Die AGN wurde von einer Gruppe Biologie- und Forststudierender gegründet, die 1976 die Zerstörung des Eschengrundmooses bei Hinterzarten erfolgreich verhindert haben. Nach gelungener Wiedervernässung des Moores ergaben sich zahlreiche weitere Projekte in Freiburg und Umgebung.

Aktuelle Projekte

Gelbbauchunken am Schönberg

Die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke findet in unserer zivilisierten Natur nur noch wenig geeignete Tümpel und Lehmgruben zum Überleben und Fortpflanzen. Am Schönberg Freiburg/St. Georgen haben wir mehrere flache Klein-Tümpel angelegt, in denen die Gelbbauchunken eine Überlebenschance haben. Ziel ist es die kleine Gelbbauchunken-Population am Schönberg zu stabilisieren und zu vergrößern. Erste Erfolge lassen Hoffnung aufkommen.

Amphibiengewässer am Schönberg, Kefferspitz

Am Schönberg werden von uns drei weitere Amphibiengewässer betreut.

Weinbergsbrache am Ölberg

Südlich von Freiburg (Nähe Ehrenkirchen) betreuen wir eine Weinbergsbrache, in der Orchideen vorkommen (wie z.B. Helmknabenkraut, Waldvögelein, Sommerragwurz), ferner Gottesanbeterinnen, Schlingnattern, Zauneidechsen und Wildbienen. Aufgrund der weggefallenen Bewirtschaftung wird die Fläche nun von der AGN weiter offen gehalten.

Amphibien- und Libellenschutz im Mooswald Nord

Durch Straßenbaumaßnahmen, Industrieansiedlung wurden Lebensräume von bedeutenden Amphibienpopulationen (Laubfrösche, Grasfrösche, Wechselkröten, Molche) zerteilt, und der Grundwasserspiegel abgesenkt, so dass als Ersatzmaßnahme neue Laichgewässer eingerichtet werden mussten. Die AGN kümmert sich um die Offenhaltung der Laichgewässer, und schützt die Amphibien durch Errichtung von Krötenzäunen und "Übersetzen" während der Krötenwanderung. Im Gewann Dierloch östlich Hochdorf werden die Ufer des stark zugewachsenen Dierlochgrabens und des Ettenbachs abschnittsweise im Reissverschluß gemäht und das Gras von Hand zusammengetragen und abtransportiert. Diese Maßnahme ermöglicht schönen und europaweit geschützten Arten wie der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), dem Kleinen Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) und der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens) verbesserte Lebensbedingungen.

Streuobstwiese Sängerruh

Am Schönberg oberhalb von St. Georgen entwickelt die AGN eine Streuobstwiese, um strukturreichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bieten, aber auch alte und regionale Obstsorten zu nutzen.

Berghauser Matten / Kienberg

Die Berghauser Matten zwischen Ebringen und Wittnau sind Teil der Schönberggruppe südwestlich von Freiburg. Wir betreuen die Halbtrockenrasen, Glatthaferwiesen, Streuobstflächen Waldbereiche, Gebüsche, einige Kleingewässer und die Röhrichtbestände im Schutzgebiet

AGN-Treffen

Bis auf Weiteres finden keine monatlichen Treffen mehr statt.

Naturschutzpreis der Stadt Freiburg 2015

Im Februar 2015 wurden das Projekt „Sängerruh“ mit dem 2. Naturschutzpreis der Stadt Freiburg ausgezeichnet.

Die Fläche ist eine ehemals zugewachsene Wiese die durch Rodung im Jahr 2012 heute wieder nutzbar geworden ist. über die Jahre wurde aus der verholzten Fläche durch Mähen und Einbringen von verschiedenen heimischen Gräsern und Kräutern wieder eine Wiese auf der größtenteils alte Obstsorten wie Berlepsch oder der purpurrote Zwiebelapfel gepflanzt wurden. Mit dem Preisgeld wollen wir die ökologische Aufwertung einer direkt angrenzenden Fläche vorantreiben und langfristig die „Sängerruh“ mit einer benachbarten, intakten Streuobstwiesen vernetzen.

AGN Publikationen

Langer, W. & H. Sauerbier (1997): Endemische Pflanzen der Alpen und angrenzender Gebiete. IHW-Verlag, Eching

Sauerbier, H. & W. Langer (2000): Endemiten von Nizza bis Wien. IHW-Verlag, Eching

Langer, W. & H. Sauerbier (2005): Alpenpflanzen Endemiten von den Ligurischen Alpen bis zum Wiener Schneeberg. IHW- Verlag, Eching

Das mächtigste und größte Gebirge Europas sind die Alpen. Sie erstrecken sich von den Ligurischen Alpen im Westen bis zum Wiener Schneeberg im Osten über eine Länge von mehr als 1000 km und über eine mittlere Breite von etwa 200 km. Mit 4807 m ist der Montblanc die höchste Erhebung. Die übrigen großen europäischen Gebirge wie die Pyrenäen, der Apennin und die Karpaten sind kleiner und niedriger. Von allen europäischen Gebirgen sind die Alpen am besten erschlossen und haben eine Fälle großartiger und unterschiedlicher Gebirgslandschaften ausgebildet. In ihnen findet wir mit über 5000 Pflanzenarten eine vielfältige, aber auch recht eigenständige Pflanzenwelt. Ungefähr 450 Arten wachsen nur in den Alpen, einige sind sehr selten und haben nur noch punktuelle Vorkommen. Sie werden Alpenendemiten genannt.

Seit über 25 Jahren suchen und fotografieren wir diese zum Teil seltenen Alpenendemiten. In drei Büchern haben wir Wissenswertes über diese Pflanzen zusammengetragen und jede Art mit einem Foto und einer Verbreitungskarte abgebildet.

Der erste Band mit dem Titel „Endemische Pflanzen der Alpen“ enthält 115 Arten. In den einzelnen Kapiteln gehen wir der Frage nach, wie die Erde und die Alpen entstanden sind und wie sich die Endemiten unter welchen Einflüssen entwickelt haben.

Im zweiten Band mit dem Titel „Alpenpflanzen Endemiten von Nizza bis Wien“ werden weitere 1456 Endemiten vorgestellt. Hier beschreiben wir ihre Standortansprüche sowie ihre Lebensräume und machen einen ersten Versuch Hauptzentren ihrer Verbreitung festzulegen.

Der dritte Band mit dem Titel „Alpenpflanzen – Endemiten von den Ligurischen Alpen bis zum Wiener Schneeberg“ enthält weiter 174 Arten. Im Einführungsteil werden die Hauptverbreitungsgebiete der Alpenendemiten in neun Regionen eingeteilt.

In den drei Bänden haben wir nun insgesamt 433 Endemiten beschrieben und abgebildet.

Fritz, K., Langer, W. (2005/06): Lurche und Kriechtiere am Schönberg. Mitt. bad. Landesver. Naturkunde u. Naturschutz, N.F.19, S. 179-192 [zugl. ersch. als: Körner, H. (Hrsg.) Der Schönberg. Freiburg: Lavori, 2006].

AGN-Kontakte

1. Vorsitz Harald Horbach harald.horbach@blnn.de
2. Vorsitz derzeit vakant N.n.

Kasse Bernd Künemund bernd.kuenemund@blnn.de
Geräte Manuel Oelke manuel.oelke@blnn.de

Ansprechpartner Projekte:

Projekt Ölberg Bernd Künemund bernd.kuenemund@blnn.de
Mooswald Robert Retzko robert.retzko@blnn.de

Amphibiengewässer Manuel Oelke manuel.oelke@blnn.de

Gelbbauchunken-Wiese

Harald Horbach harald.horbach@blnn.de
Heiner Paulus heiner-paulus@gmx.de

Gelbbauchunken-Jesuitenschloss BUND / Dieter Kügele kuegele@gmx.net

Kontakt aufnehmen

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